Ein Plädoyer gegen den Krieg

                                                     Gedenken am 1. September 2014 auf dem Waldfriedhof in Trutzhain

Ob der 1. September 2014 zu einem "Wendepunkt" in der Außenpolitik der Bundesrepublik wegen des "Tabubruchs" werden wird oder als "Ausnahme" ein singuläres Ereignis bleiben wird, weil an diesem Tag erstmals der Bundestag über die Lieferung von Waffen an eine der Kriegsparteien im Irak debattierte, wird sich in Zukunft zeigen. Historisch ist dieses Datum auf jeden Fall von Bedeutung.

Am 1.09.1939, also vor 75 Jahren, begann Nazideutschland mit dem Überfall auf Polen den "Zweiten Weltkrieg".                           In diesem Jahr kommt noch dazu, dass vor einhundert Jahren, 1914, der "Erste Weltkrieg" ausbrach.

 

An diesem Anti-Kriegs-Tag, dem 1. September, veranstalten die Gedenkstätte und das Museum Trutzhain und der DGB seit vielen Jahren eine Gedenkfeier auf dem Waldfriedhof für die russischen Kriegsgefangenen u.a. in Trutzhain.                                                In diesem Jahr wirkten Schüler der Melanchthon-Schule an dieser Gedenkstunde mit. Etwas nach 17.00 Uhr wurde die Veranstaltung von Herrn Merle musikalisch eröffnet, bevor Pascal Heck (Q3) einen Textauszug von Hedwig Dohm gegen den Krieg vorlas.Hans Gerstmann skizzierte danach die Geschichte des Friedhofs der Nachkriegszeit, anschließend sprach der Erste Stadtrat von Schwalmstadt, Detlef Schwierzeck und Dr. Monika Hölcher von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung. Bevor Professor Dr. Dietfried Krause-Vilmar, Dozent an der Universität Kassel und als Kind Internatsschüler der Melanchthon-Schule, seine Gedenkansprache hielt, trug Marco Braun (Q3) ein Zitat aus dem Roman "Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque. Engagiert äußerte sich der Referentfür die Arbeit der Gedenkstätte, wiederlegte den Vorwurf der Rückwärtsgewandheit und lobte die Außeinandersetzung gerade mit konkreter lokaler NS-Geschichte. Die Schülerinen und Schüler, die sich im Museum Trutzhain mit den Schicksalen der Kriegsgefangenen beschäftigten, werden sicher die positive Bewertung der Gedenkstättenarbeit unter der Leitung von Frau Brandes bestätigen.  Der Abschluß bildete ein Gedicht von Herrmann Hesse aus dem Jahre 1939, dass Clara Teufel (Q3) eindrucksvoll vorlas.        Die Anwesenden legten anschliessend auf jedes Grab eine rote Rose nieder.                                                                        Gerade die Auftritte der Jugendlichen waren beeindruckende und zukunftsweisende Programmelemente.