Palmen, blauer Himmel,Elefanten und Löwen,endlose Strände, rote Erde, brutale Armut, Malaria und AIDS und trotzdem (oft) lachende Kinder............ Leben in Tansania: Das alles konnten Carolin Spohr, Anne Schlitt und Tobias Gottlieb-Stroh auf einer Delegationsreise zur Partnerschule "Lutheran Junior Seminary Kisarawe" erleben.

 Hier der Bericht von Carolin Spohr

Eingetaucht in eine fremde Kultur

 Tobias Gottlieb-Stroh, Anne Schlitt und Carolin Spohr erleben zwei Wochen lang eine für sie völlig neue Lebensweise

 Nach langen und intensiven Vorbereitungen, die vor der Reise getroffen werden mussten, machten sich zu Beginn der Herbstferien die drei Schüler der Jahrgangsstufe Q3 unter der Begleitung von Herrn Lotz (Betreuer der AG „Globales Lernen“ und Koordinator der Partnerschaft zur Kisarawe Lutheran Junior Seminary School )und Herrn Otto als Delegation auf die Reise in das im Osten Afrikas liegende Tansania.

 Nach einer langen Reise, kamen wir glücklich und erschöpft in Dar Es Salaam an und wurden sofort warm und herzlich begrüßt. Schon auf der Weiterfahrt zur Schule nach Kisarawe wurde uns die gewöhnungsbedürftige Verkehrssituation in Tansania bewusst. Zehn Tage in einer tansanischen Schule standen nun vor uns.

 Völlig überwältigt von der offenen und freundlichen Art der Schülerinnen und Schüler bezogen wir unser neues zu Hause auf Zeit und erkundeten schon bald die kleine Stadt Kisarawe. Hatten wir unsere ersten Eindrücke im Alltag eines tansanischen Schülers gesammelt, machten wir uns auf den Weg nach Dar Es Salaam um an einer „Bible Study“ mit allen Bischöfen und Pfarrern der Evangelical Lutheran Church in Tansania teilzunehmen. Auch hier wurde uns klar „Europa hat die Uhr, Afrika die Zeit“. Waren wir eigentlich schon zu spät zu diesem Termin erschienen, ließ es sich auf den Beginn der „Bible Study“ noch lange warten. Auch die Erkundung typisch afrikanischer Märkte wie des Kariakoo Marktes wurde uns ermöglicht. Besonderes Highlight wurde das „Mwenge Handicraft Centre“, in dem es handgefertigte Holzfiguren, Schmuck und vieles mehr zu sehen gab. Ein weiteres Highlight dieser Fahrt stellte wohl der zweitägige Besuch des Mikumi National Parks dar. Hier hatten wir die Möglichkeit mit unseren neuen Freunden aus Kisarawe die große Tierwelt Tansanias zu erleben. Viele Löwen, Elefanten, Giraffen und vieles mehr haben wir dort von nahem sehen können. 

Doch wir erlebten nicht nur die schönen Seiten Tansanias. Wir besuchten eine lutherische Kirche in Dar Es Salaam, die von einem Mob extremistischer Muslime völlig zerstört worden war. Außerdem konnten wir auf unseren Fahrten die bittere Armut  der Menschen  mit eigenen Augen sehen. 

Die wohl außergewöhnlichste Erfahrung machten wir bei den Massai. David, ein Massai, der einigen Schülern noch aufgrund seines Besuches der Melanchthon Schule 2010 bekannt sein dürfte, lud uns zu seiner Familie ein. Sie lebt dort mitten im "Bush" in Lehmhütten. Wir wurden köstlich bewirtet und konnten auch Massai-Kuhmilch trinken.Am Ende durften uns ihr kleines Dorf  (ca. 10 Hütten) anschauen.

Doch war der "Tourismus" nicht bestimmend für unsere Reise nach Tansania . Wir wollten die Kultur und den Alltag der Schüler dort erfahren. Wir nahmen am frühen Sonntagsgottesdienst teil und erlebten einen kompletten Tag wie die Schüler in Kisarawe. Der Tag begann morgens um fünf, ging mit einer Morgenandacht um sechs Uhr und Unterricht bis nachmittags um vierzehn Uhr weiter. Auch der Unterricht an sich war ein großer Unterschied zu unserem hier in Deutschland.

 Mit vielen neuen Eindrücken, Erlebnissen und Erfahrungen mussten wir uns nach zehn Tagen schon wieder auf die Heimreise machen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge – waren wir auf der einen Seite doch traurig darüber all die vielen liebenswürdigen Menschen zu verlassen, waren wir auf der anderen Seite doch froh wieder in Deutschland zu sein, wussten wir doch nun viele kleine Dinge die für uns selbstverständlich sind mehr zu schätzen. 

Aber viele Tansanier wollen uns besuchen kommen - als Austauschschüler, Austauschlehrer oder einmal als Teil einer Schuldelegation. Dann gibt es ein Wiedersehen!