Anlässlich des Gedenkens an die Reichspogromnacht am 9. November 1938 fand am 13.11.2021 in Trutzhain eine Veranstaltung mit Richard Oppenheimer statt, dessen jüdische Familie bis in die 1940er Jahre in Bad Wildungen gewohnt hatte.

Richard Oppenheimer, der in den USA lebt, erfuhr erst nach dem Tod seiner Mutter Erika Mannheimer 1988 aus deren Tagebuch von der Deportation seiner Familie 1941 bzw. 1942, dem Leiden der Mutter und Großmutter im Ghetto von Riga, im KZ Stutthoff und schließlich vom Todesmarsch bis zur Befreiung durch die Rote Armee im Januar 1945. Seitdem erforscht er die Geschichte seiner Familie in Bad Wildungen und die Schicksale seiner Verwandten.

Im Dorfgemeinschaftshaus in Trutzhain sprach er über die Verfolgungsgeschichte seiner Familie, die in Bad Wildungen mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten begann, die Befreiung, das Leben in den USA und seine Recherchen. Im Mittelpunkt des Vortrags stand Erika Mannheimer, die in ihrem Tagebuch ihr Leiden und Überleben in den Lagern beschreibt.

Amber Fenner und Anouk Hamel (10c) lasen dazu Passagen aus dem Tagebuch von Erika Mannheimer vor und vermittelten dadurch einen erschütternden Einblick in die Leidensgeschichte der Mutter von Richard Oppenheimer.