In der Geschichte zum Gründonnerstag (Lk 22) sucht Jesus einen Raum, um mit seinen Jüngern Abendmahl zu feiern. Er schickt seine Jünger los, die werden fündig. Wahrscheinlich hätte sich unser Andachtsraum im Steinahaus wunderbar angeboten. Ganz vieles im Raum weist auf Gründonnerstag und das Abendmahl hin.

Das Lied an der Wand wird gerne zum Abendmahl gesungen. Hier drüben gibt es eine moderne, kleine Plastik zum Abendmahl und im Zentrum des Andachtsraumes hängt ein großes Andachtsbild.

Aber – ehrlich gesagt – taugt unser Andachtsraum gar nicht. Denn es geht gar nicht um einen örtlichen Raum. Die Geschichte fragt zwar nach einem Raum. Zugegeben. Aber wenn man die wunderbare Geschichte von Gott mit seinen Menschen – beginnend bei Adam und Eva, über Abraham, Mose, die Propheten und dann zu Jesus und der christlichen Kirche bis heute – anschaut, dann geht es immer um ums selbst. Jesus will eigentlich Zutritt zu deinem Herzen. Das ist der Raum, um den es geht. Er klopft an und hofft darauf, dass er eingelassen wird von Dir.

Wenn er eintritt, dann ändert sich was. Wenn Jesus Raum im Herzen einnimmt, dann ändert sich was. Wenn ich Jesus Raum gebe, sehe ich nämlich die Welt anders – ich würde sogar sagen: besser. Ich sehe die Welt besser.

Du fragst nach Beispielen? Gerne!

Die Menschen, die du gerade im, vor, neben und rund um deinen Bildschirm siehst, bleiben nicht mehr nur Menschen. Sie werden – so nennen es tatsächlich die Christinnen und Christen – zu Schwestern und Brüdern, zu Kindern Gottes. Mit Jesus schaue ich ganz anders auf meine eigene Umwelt.

Und das geht natürlich weiter: Die ganze Umwelt ist davon betroffen, wenn Jesus Raum im Herzen hat. Dann ist die Natur nicht mehr einfach Natur, die ich bestmöglich nutze, sondern es ist eine wunderbare Schöpfung. Die mir gut tut, wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin, wenn ich in ihr spazieren gehe, wenn ich sie für meine Enkel und für eure Enkel – mit Gott zusammen – bewahren möchte.

Wenn Jesus Raum im Herzen hat, dann weiß ich über den neuen Bund zwischen Gott und den Menschen – so kann man es bei Lukas im 22. Kapitel lesen – Bescheid. Und dann sehe ich mein Leben ganz anders. Dann gehe ich nämlich durch ein Leben, was nicht immer leicht ist, ganz anders. „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist!“ – Jesus wird dies ein paar Stunden später am Kreuz sagen. Was für ein Vertrauen! Wenn Jesus Raum im Herzen hat, dann spreche ich es mit . Dann weiß ich mich geborgen, getragen durch Gott – sogar in schweren Zeiten.

Liebe Schulgemeinde, Jesus will Raum nehmen in unserem Herzen. Amen.

 

Ganz herzlichen Dank für die Mitgestaltung durch Charlotte Ide, Lina-Sophie Hegenbart und Daniele Baumgart!!!