Es kann richtig guttun, wenn man Dinge aufschreibt, für die man dankbar ist. Dies wird im Moment sehr häufig und von unterschiedlichen Personen betont – man ahnt natürlich weshalb. Warum also nicht mal so einem Rat folgen? Weshalb dies nicht mal eine Zeit lang machen und ausprobieren?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man draußen in der Natur richtig viele Dinge findet, für die man dankbar sein kann. Manchmal sind es kleine und unscheinbare Details, die mich fröhlich stimmen und schmunzeln lassen. Mein erster Eintrag auf dem Dankbarkeitszettel ist folgender gewesen: Das morgendliche Licht, das wohltuend in das Schlafzimmer fällt. Dann: Der Duft der Bäume, der mir den Sommerspaziergang versüßt. Und auch noch: Das Zwitschern der Vögel, das sich irgendwie nach Musik anhört.

Dafür kann ich dankbar sein. Für das und noch viel mehr darf ich dankbar sein. Und aufgeschrieben bleibt es in meinem Bewusstsein.

Also ruhig mal aufschreiben, wofür man dankbar sein kann. Wir ordnen uns damit ja in die lange Reihe der biblischen Beterinnen und Beter ein. „Ich bin dann mal draußen“. So hätte auch der Schreiber des 104. Psalms sein Lob über die Schöpfung und den Schöpfer anfangen können. „Draußen“ spürt man den Schöpfer am Werk. Dazu kann man ruhig auch einmal den 104. Psalm lesen – am besten vor der nächsten schönen Betätigung in Gottes wunderbarer Natur. Psalm 104 habe ich hier notiert. Aber jetzt bin ich erst einmal draußen – Fortsetzung folgt...

Lobe den HERRN, meine Seele!

HERR, mein Gott, du bist sehr herrlich;

du bist schön und prächtig geschmückt.

Licht ist dein Kleid, das du anhast.

Du breitest den Himmel aus wie einen Teppich;

du baust deine Gemächer über den Wassern.

Du fährst auf den Wolken wie auf einem Wagen

und kommst daher auf den Fittichen des Windes,

der du machst Winde zu deinen Boten

und Feuerflammen zu deinen Dienern;

der du das Erdreich gegründet hast auf festen Boden,

dass es bleibt immer und ewiglich.

Mit Fluten decktest du es wie mit einem Kleide,

und die Wasser standen über den Bergen.

Aber vor deinem Schelten flohen sie,

vor deinem Donner fuhren sie dahin.

Die Berge stiegen hoch empor,

und die Täler senkten sich herunter

zum Ort, den du ihnen gegründet hast.

Du hast eine Grenze gesetzt, darüber kommen sie nicht

und dürfen nicht wieder das Erdreich bedecken.

Du lässest Wasser in den Tälern quellen,

dass sie zwischen den Bergen dahinfließen,

dass alle Tiere des Feldes trinken

und das Wild seinen Durst lösche.

Darüber sitzen die Vögel des Himmels

und singen unter den Zweigen.

Du feuchtest die Berge von oben her,

du machst das Land voll Früchte, die du schaffest.

Du lässest Gras wachsen für das Vieh

und Saat zu Nutz den Menschen,

dass du Brot aus der Erde hervorbringst,

dass der Wein erfreue des Menschen Herz

und sein Antlitz schön werde vom Öl

und das Brot des Menschen Herz stärke.

Die Bäume des HERRN stehen voll Saft,

die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat.

Dort nisten die Vögel, und die Reiher wohnen in den Wipfeln.

Die hohen Berge geben dem Steinbock Zuflucht

und die Felsklüfte dem Klippdachs.

Du hast den Mond gemacht, das Jahr danach zu teilen;

die Sonne weiß ihren Niedergang.

Du machst Finsternis, dass es Nacht wird;

da regen sich alle wilden Tiere,

die jungen Löwen, die da brüllen nach Raub

und ihre Speise suchen von Gott.

Wenn aber die Sonne aufgeht, heben sie sich davon

und legen sich in ihre Höhlen.

So geht dann der Mensch aus an seine Arbeit

und an sein Werk bis an den Abend.

HERR, wie sind deine Werke so groß und viel!

Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.

Da ist das Meer, das so groß und weit ist,

da wimmelt's ohne Zahl, große und kleine Tiere.

Dort ziehen Schiffe dahin;

da sind große Fische, die du gemacht hast, damit zu spielen.

Es warten alle auf dich, dass du ihnen Speise gebest zur rechten Zeit.

Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie;

wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gutem gesättigt.

Verbirgst du dein Angesicht, so erschrecken sie;

nimmst du weg ihren Odem, so vergehen sie und werden wieder Staub.

Du sendest aus deinen Odem, so werden sie geschaffen,

und du machst neu die Gestalt der Erde.

Die Herrlichkeit des HERRN bleibe ewiglich,

der HERR freue sich seiner Werke!

Er schaut die Erde an, so bebt sie;

er rührt die Berge an, so rauchen sie.

Ich will dem HERRN singen mein Leben lang

und meinen Gott loben, solange ich bin.

Mein Reden möge ihm wohl gefallen.

Ich freue mich des HERRN.

Die Sünder sollen ein Ende nehmen auf Erden /

und die Gottlosen nicht mehr sein.

Lobe den HERRN, meine Seele! Halleluja!