Trotz Klausurenstress und tausend anderer Verpflichtungen, ohne zu wissen wie und was dort gearbeitet werden soll, haben sich Lisa, Jennifer, Leonie, Finn, Nicole, Gina-Maria, Louise, Raphael, Sarah, Ellen, Paula und Naomi darauf eingelassen, gemeinsam mit Frau Fernholz und Herrn Bödicker ein Wochenende zu verbringen, um „Glücksperspektiven“ zu erforschen.

Abseits des Alltagsorts Schule, im Jugendheim der Kirche von Dagobertshausen bei Melsungen, werden zunächst Fragen und Erwartungen ausgelotet: Wie finde ich Erfüllung im Leben? Wie gebe ich ihm einen Sinn? Welche Rolle spielt dabei mein Glaube? Welche Antworten gibt es bezüglich der nach dem Abitur anstehenden Berufswahl?

Ausgehend von einem Dreischritt „Wahrnehmung, Veränderung, Konsolidierung“ beginnt die Beschäftigung mit der Frage „Was ist Glück?“ bzw. „Was macht mich glücklich?“, um von dort persönliche Strategien zu entwerfen, wie sich diesem Ziel zu nähern ist, herauszufinden, was uns daran hindern kann, Glück zu empfinden, und schließlich entsprechend hilfreiche Routinen für den Alltag auszubilden.

Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit dem aus Japan stammenden „Ikigai“-Modell, das vier Perspektiven eröffnet: Was kann ich gut? Was mache ich gerne? Womit könnte ich mein Geld verdienen? Was braucht die Welt von mir? Die Schnittmengen dieser Felder kennzeichnen Bereiche, die als wertvoll und sinnstiftend für das eigene Leben empfunden werden können.

Gerade in Hinblick auf die bevorstehende Abiturphase geht es in einem weiteren Block um einen positiveren Umgang mit sich selbst bei Gefühlen von Stress und Angst. Dabei lernen die Jugendlichen konkrete Übungen zur Steigerung der Selbstakzeptanz und Stressreduktion durch das Abklopfen von Akupunkturpunkten kennen.

Neben der theoretischen Beschäftigung mit dem Thema ist an diesem Wochenende auch Zeit für die praktische Anwendung, und das Sommerwetter spielt mit: Gemeinsam kochen und essen, baden im nahegelegenen See, auf der Wiese die Sonne spüren, abends zusammen spielen – all das gelingt, auch weil die Gruppe sich aufeinander einlässt, Verantwortung füreinander übernimmt und so selbstverständlich selbstständig für das Wohl der Gemeinschaft sorgt (und das der Anwohner, die abends in den Genuss selbstgebackener Pizza kommen), dass es die begleitenden Lehrer mehr als einmal in echtes Erstaunen versetzt und Lust macht, diese Erfahrung in kommenden Jahren zu wiederholen.